Spanisches Gebäck
Im Folgenden werden in alphabetischer Reihenfolge speziell spanisches Gebäck vorgestellt. Dabei werden in erster Linie das Äußere, die Teigzubereitung sowie potentielle Füllungen beschrieben. Außerdem werden an passenden Stellen noch interessante Zusatzinformationen zum Beispiel zur Entstehungsgeschichte der Süßspeise gegeben oder alternative Zubereitungsmöglichkeiten geschildert. Zunächst geht es um die süßen Nachspeisen, im Anschluss um herzhafte spanische Desserts.
Spanisches Gebäck – Süße Nachspeisen
Casadielles
Dieses rohrförmige Gebäck ist vor allem in Asturien verbreitet. Es weist eine Länge von 15 cm auf, wobei beide Enden geschlossen sind. Der innere Teil ist mit Anis, Zucker und Walnüssen gefüllt. In manchen Gegenden wird Weißwein statt Anis verwendet. Auch Haselnüsse kommen teilweise zum Einsatz. Als Teig wird entweder Blätterteig benutzt oder ein frittierter Teig, der aus Salz, Butter und Mehl besteht.
Der Name leitet sich von „Cosadielles“ ab, was „Ich sehe was, was du nicht siehst“ bedeutet. Dies passt zu den geschlossenen Enden der Süßspeise. Einst waren Casadielles vor allem an Karneval und an Weihnachten beliebt, inzwischen können sie aber zu jeder Jahreszeit genossen werden.
Churros
Bei den Churros handelt es sich um längliche sternförmige Spritzkuchen oder Krapfen. Gewonnen werden sie aus Brandmasse und im Anschluss mit Zucker bestreut. In Nordspanien und im Baskenland beispielsweise gibt es auch dickere Churros. In manchen südamerikanischen Ländern werden die Churros zusätzlich gefüllt.
Allgemein findet man in Spanien überall Churro-Stände, wo man das Gebäck quasi rund um die Uhr verzehren kann. Beliebt ist vor allem in der Früh oder nachts „Chocolate con churros“, eine Kombination zwischen der Süßspeise und einer heißen Trinkschokolade.
Coca
Der Coca-Kuchen ist eine katalanische Spezialität, die man hauptsächlich in der spanischen Mittelmeerregion bekommt. Hierbei gleicht das Gebäck rein optisch einer Pizza. Denn die süße Speise kann beispielsweise mit Fisch, frischem Gemüse, Nüssen, Obst, Speck oder Käse belegt werden. Als Variante gibt es nicht nur einen süßen oder einen salzigen Teig, sondern es ist auch möglich, dass sich in der Mitte ein Loch befindet. Diese Alternative wird vor allem am 06. Januar gegessen und als Roscón de Reyes bezeichnet.
Die Coca entwickelte sich aus nicht aufgegangenem Brotteig, der flach gebacken wurde und mit Zucker versehen wurde.
Ensaimadas
Optisch betrachtet können Ensaimadas mit einer gewellten Spirale verglichen werden. Die Süßspeise ist goldfarben, glänzt unterschiedlich stark und ist knusprig, fest und brüchig. Im Inneren des Gebäcks erkennt man die verschiedenen Teigschichten. Das Dessert gibt es in unterschiedlichen Größen mit jeweils 60 – 2000 Gramm.
Gató de almendra
Eine lokale Spezialität auf Mallorca ist der Mandelkuchen Gató de almendra. Als Hauptzutat dieses Kuchens gelten mallorquinische Mandeln, die einem Schutz unterliegen. Da die gemahlenen Mandeln statt Mehl verwendet werden, eignet sich dieser Kuchen auch für Personen, die mit einer Glutenunverträglichkeit zu kämpfen haben. Mit Puderzucker oder Mandeleis wird das Dessert schließlich garniert.
Der Kuchen wird bereits seit dem 17. Jahrhundert gebacken.
Magdalenas
Bei Magdalenas handelt es sich um ein Gebäck, das in jeglicher Hinsicht ähnlich wie Muffins beschaffen ist. Deshalb passen sie auch zu jeder Tageszeit, egal ob zum Frühstück, als Nachspeise oder als abendlicher Snack.
Miguelitos
Der Fokus der Miguelitos liegt auf der Blätterteigcremefüllung, die in den gebackenen Blätterteig kommt. Als Geschmacksrichtungen gibt es dabei zum Beispiel Milchschokolade oder dunkle Schokolade. Die Konsistenz ist insgesamt flockig, und das Produkt wird am Ende mit Puderzucker bestäubt.
Mona de Pascua
Dieser Osterkuchen wird insbesondere in Katalonien und auf den Balearen nur an Ostern selbst verzehrt. Es gibt jedoch eine Sorte, die „Panquemado“, welche das ganze Jahr über erhältlich ist. Hartgekochte und bemalte Eier werden als Dekoration oder auch zum Kuchenformen benutzt. Diese Formen repräsentieren oft Tiere wie Affen, Eidechsen oder Schlangen oder stellen eine Krone dar. Zum Schluss kann der Kuchen mit bunten Zuckerkörnchen bestreut werden.
Statt Hühnereiern werden immer häufiger Schokoladeneier zur Zubereitung genommen.
Pionono de Santa Fe
Ihren Namen hat diese Süßspeise aus Santa Fe von einem Ereignis, bei welchem der Konditor Gonzáles den Papst Pius IX zu dessen Todestag ehren wollte, indem er ein Gebäck für ihn erfand. Aufgrund der Figur des Papstes sollte diese Nachspeise sehr klein und gefüllt sein, so dass sie mit wenigen Bissen genossen werden kann. Die in Sirup getränkten Biskuitröllchen werden in der Regel mit Vanille-Creme dekoriert.
Varianten gibt es in Puerto Rico, wo in Streifen geschnittene Bananen gerollt, mit Hackfleisch versehen, durch einen Cocktailspieß befestigt und schließlich frittiert werden. In südamerikanischen Ländern kann es vorkommen, dass das Dessert mit Geflügelsalat gefüllt ist.
Tarta de Santiago
Bei diesem glutenfreien Mandelkuchen kommt es darauf an, dass er am Ende mit dem Jakobskreuz dekoriert wird.
Torrijas
Hierbei weicht man den Toast in aromatisierter Milch ein und taucht die Torrijas dann in Ei, bevor sie in Olivenöl frittiert werden.
Spanisches Gebäck – Herzhafte Desserts
Empanadas
Unter Empanadas versteht man grundsätzlich gefüllte Teigtaschen. Die spanische Variante ist entweder kreisförmig und weist einen Durchmesser von 30 Zentimetern auf oder füllt ein ganzes Backblech. In der Region Galicien können die Empanadas auch kleiner und halbmondförmig sein und werden dort als Empanadillas bezeichnet.
Verwendet wird ein Hefeteig, dem gegebenenfalls Olivenöl hinzugefügt wird. Die Basis der Füllung besteht aus Zwiebeln, Tomaten und Paprika. Ferner können beispielsweise Thunfisch, Tintenfische, Stockfisch, Meeresfrüchte, Huhn oder Hackfleisch hinzugegeben werden. Am weitesten verbreitet in Spanien ist die Thunfisch-Empanada, während in Galicien den Meeresfrucht-Füllungen der Vorzug gegeben wird.
Bereits zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert wurden die Empanadas von Jakobs-Pilgern erwähnt.
Hornazo
Hierunter versteht man eine Fleischpastete, bestehend aus Hefe und Mehl, die mit hart gekochten Eiern, würzigem Chorizo (Schweinewurst) und Schweinelende gefüllt ist. Diese Spezialität ist vor allem in den Provinzen Ávila und Salamanca bekannt. In Salamanca genießt man Hornazo beim Festival „Montag des Wassers“ mitten auf dem Feld. Im übrigen Spanien gibt es Gebäck, welches Hornazo ähnelt und hartgekochte Eier als Hauptbestandteil enthält. In bestimmten Gegenden bekommt man als Bollo de Hornazo ein trockenes und süßes Brot. Dekoriert wird dieses mit hartgekochten Eiern, weswegen es auch eine gängige Nachspeise zum Osterfest ist.
Jáveas Cocas
Hierunter versteht man runde Teigfladen, die zum Beispiel mit frischem Gemüse belegt sind. Etwas Olivenöl und ein Stück eingesalzener Fisch runden den Geschmack häufig ab.